GESCHÄFTSBERICHT 2022 - EVG SENIOR:INNEN

VORWORT Liebe Kolleg:innen, andere Gewerkschaften beneiden uns um unsere vielfältige und überaus aktive Seniorenarbeit. Zu Recht – und dafür geht mein großer Dank zuallererst an all die Ehrenamtlichen. Es ist gut, dass wir so viele Senior:innen auch nach ihrer aktiven Zeit in unseren Reihen haben. Viele von ihnen waren schon in ihrem Berufsleben aktiv bei der EVG und haben vieles für unsere Kolleg:innen erkämpft und erreicht. Sie alle sind Weg- bereiter:innen unserer mehr als 125 Jahre währenden Eisen- bahnergewerkschaftsgeschichte. Die seniorenpolitische Arbeit ist und bleibt eine der Kernauf- gaben der EVG, gerade auch in schwierigen Zeiten wie diesen. Wir alle hatten auf eine Erholung in der Corona-Pandemie und ein Zurück zu ein bisschen Normalität gehofft. Aber es kam leider alles anders: Es gibt Krieg in Europa! Viele ukraini- sche Geflüchtete – vor allem Frauen und Kinder – sind mitt- lerweile in Deutschland angekommen. Die Hilfsbereitschaft beeindruckt mich zutiefst. Für den DGB und seine Mitglieds- gewerkschaften ist das die Stunde der Solidarität: Wir werden Unterkünfte bereitstellen und die Menschen materiell unter- stützen. Zusammen mit der internationalen Gewerkschafts- bewegung werden wir unseren ukrainischen Schwesterge- werkschaften vor Ort helfen. Trotz dieser Katastrophe geht unsere Arbeit weiter: Dabei sind unsere ehrenamtlichen Seniorenstrukturen von großer Bedeutung. Ohne sie wären wir längst nicht so engagiert und präsent. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren als EVG politisch viel bewegt und für unsere Mitglieder erkämpft. Das spiegelt sich auch in unserer positiven Neumitgliederent- wicklung wieder. In den kommenden Jahren wird sich vieles spürbar verändern: mit den Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Krieges, mit der fortschreitenden Digitalisierung – zum Beispiel in der Gesundheitspolitik – und dem Kampf gegen die Klimakrise. Diesen Wandel können und wollen wir gemeinsam gestalten. Lasst es uns anpacken! Martin Burkert, stellvertretender Vorsitzender der EVG 2 | EVG Geschäftsbericht Senior:innen 2022 Liebe Delegierte, liebe BuSL-Mitglieder, liebe Kolleg:innen, ich möchte mit euch auf die vergangenen fünf Jahre zurück- blicken, in denen wir gemeinsam vieles erreicht haben. Die Senior:innen sind ein aktiver und politischer Teil unserer EVG. Vor allem die Corona-Pandemie hat uns zuletzt vor große He- rausforderungen gestellt. Gemeinsam haben wir aber neue Wege gefunden, die wir ausprobiert, genutzt und gestaltet haben. Das zeigt einmal mehr: Die Senior:innen sind viel offe- ner, was virtuelle Treffen, Seminare und Konferenzen angeht, als manch einer denken mag. Dennoch hoffe ich auf die Zeit, in der wir uns alle wieder häufiger von Angesicht zu Angesicht treffen und austauschen können. Wir werden ganz genau hinschauen, ob die Bundesregierung ihren Worten auch Taten folgen lässt, zum Beispiel was den Notstand in der Pflege angeht. Wir werden uns auch weiterhin lautstark für den Digitalpakt Alter einsetzen. Unser Geschäftsbericht für unsere Seniorenkonferenz ist mo- dern und digital gestaltet. Ich hoffe, ihr habt Freude an den vielen Videos und dem Bildmaterial aus den vergangenen fünf Jahren. Ich freue mich auf die kommende Zeit in der Bundessenioren- leitung. Anne Pawlitz, Vorsitzende Bundesseniorenleitung

„WIR SIND 1,25 MILLIONEN.“ Furore mit schwarzen T-Shirts: Alle EVG-Delegierten beim Ordentlichen Bundeskongress des DGB im Mai 2018 in Berlin trugen T-Shirts mit der Aufschrift „Wir sind 1,25 Millionen“. So viele Senior:innen sind Mitglieder der DGB-Gewerkschaften. Unser Antrag, Senior:innen in den DGB-Struk- turen zu verankern – analog zu Frauen und Jugend – fand zwar keine Mehrheit. Erfolgreich war er dennoch. Denn in seinem Schlusswort hielt der wiedergewählte DGB- Vorsitzende Rainer Hoffmann eine wichtige Botschaft bereit: „Wir werden die Seniorenarbeit im DGB gemeinsam voran- bringen.“ Und die ersten Schritte folgten schnell: Einrichtung eines Arbeitskreises Seniorenpolitik im DGB (statt des vor- herigen, schwächer aufgestellten „Koordinierungskreises“), die Überarbeitung der seniorenpolitischen Eckpunkte des DGB, vor allem aber die Berufung eines Seniorenbeauftragten beim Dachverband. „Das Thema ist angekommen im DGB – dank eurer engagierten Redebeiträge“, zollte die stellvertre- tende EVG-Vorsitzende Regina Rusch-Ziemba den Delegierten Lob und Respekt. „Nach diesem Kongress und der Diskussion, den die EVG angestoßen hat, ist seniorenpolitisch gesehen nichts mehr wie vorher.“ Seniorenbeauftragter des DGB ist seit dem 1. September 2018 der frühere Vorstandssekretär Klaus Beck. Er arbeitet ehren- amtlich, wird aber von hauptamtlichen Kräften unterstützt. „Es geht erstmal darum, dafür zu sorgen, dass die Senioren- politik auf der Ebene des DGB-Bundesvorstands, aber auch in den Bezirken, den Kreis- und Stadtverbänden stärker zur Gel- tung kommt“, beschrieb er seine Aufgabe in einem Interview mit dem EVG-Mitgliedermagazin imtakt. Zum einen komme es darauf an, „die Erfahrung der Seniorinnen und Senioren auch weiter in der Organisation zu nutzen und den Dialog mit den im Berufsleben stehenden Kolleginnen und Kollegen zu för- dern. Zum zweiten: Gewerkschaften und der DGB, mit ihrem gesellschaftspolitischen Anspruch, müssen ganz entschieden dazu beitragen, dass das Leben der Mitglieder, die aus dem Berufsleben ausscheiden, ordentlich gestaltet wird.“ 4 | EVG Geschäftsbericht Senior:innen 2022 Klaus Beck

Video: Anne Pawlitz über Senior:innen-Arbeit im DGB. Statements von EVG- Delegierten beim OBK 2018 „Als Komparsen sind wir gut, aber sonst ist es nicht so dolle mit der Vertretung. Wir sind solidarisch – seid ihr es auch!“ Anne Pawlitz „In der Gewerkschaft sind Arbeitenhmer:in- nen und Senior:innen, Frauen und Jugend eine starke Truppe. Wie oft habe ich schon an Aktionen des DGB teilgenommen?! Und dennoch fühle ich mich meiner Stimme be- raubt.“ Christine Schötschel „2014 ist uns verspro- chen worden, die Seniorinnen und Senio- ren besser einzubinden, geschehen ist nichts. Könnt ihr euch vorstel- len, dass wir sauer sind?“ Hans Neumann Video: Christine Schötschel hat den Ordentlichen Bundeskongress des DGB 2018 miterlebt und mitgeprägt. Inzwischen gehen wir auf den nächsten Ordentlichen Bun- deskongress des DGB zu und können eine Bilanz ziehen: Die Senior:innen-Arbeit der EVG setzt auch Maßstäbe innerhalb des DGB. Dass Senior:innen ein unverzichtbarer und höchst aktiver Teil der Solidargemeinschaft sind, setzt sich auch in den Schwestergewerkschaften und beim Dachverband durch. Gemeinsam können wir für eines unserer herausragenden politischen Ziele kämpfen: ein Seniorenmitbestimmungsge- setz auf Bundesebene. Fast ein Viertel der Bevölkerung ist inzwischen über 65. Im Jahr 2050 wird jeder dritte Bundes- bürger 60 Jahre und älter sein. Angesichts dessen muss die Politik neue Wege gehen. Senior:innenpolitik kann sich künf- tig nicht nur mit Themen wie Altersversorgung und Pflege befassen. Es muss auch um Städtebau, Verkehrspolitik, Ver- braucherschutz, um seniorengerechte Produkte und Dienst- leistungen gehen. Die Interessen der Älteren müssen bei allen politischen Entscheidungen von Anfang an mit einbezo- gen werden. Gesetzliche Grundlagen dafür gibt es inzwischen in einigen Bundesländern. Das muss ausgebaut und auch auf der Bundesebene vorangetrieben werden. Wer, wenn nicht der Bund der Gewerkschaften, könnte sich dafür erfolgreich einsetzen?! Beim bevorstehenden DGB-Bun- deskongress im Mai wird die EVG keinen Antrag einbringen, um die Satzung zu ändern. Wir wollen vielmehr die inhaltliche Arbeit des DGB insgesamt beeinflussen: „Senior:innenpolitik als gewerkschaftliche Aufgabe“ ist der entsprechende Antrag überschrieben, an dem die EVG aktiv mitwirkt. Denn: Senio- renarbeit und Gewerkschaftsarbeit im Betrieb sind aus Sicht der EVG untrennbar! Die Arbeitnehmenden von heute sind die Senior:innen von morgen. Geschäftsbericht Senior:innen 2022 EVG | 5

GERECHTIGKEITSFONDS JETZT ! Unser langjähriger Einsatz für eine politische Lösung der Ungerechtig- keiten, die im Rentenüberleitungsprozess Anfang der 1990er Jahre ent- standen sind, geht weiter. Wir fordern einen Gerechtigkeitsfonds, der zumindest die Anerkennung der Lebensleistung früherer Reichsbahne- rinnen und Reichsbahner ermöglicht. Auch während der gesamten vergangenen Legislaturperiode haben wir unseren Druck auf die Politik (Bund und Länder) für eine Entschädigungslösung aufrechterhalten. Wir haben zahllose Gespräche geführt, wir haben zahllose Briefe ge- schrieben, stets begleitet von den Aktivitäten der Arbeitskrei- ses Rentenüberleitung (RÜG) innerhalb der EVG. Wir haben so den eigenen Mitgliedern, insbesondere aber auch den politi- sche Entscheidungsträgern aufgezeigt: Das Thema AVDR war und ist für die EVG nicht erledigt! ohne dafür jemals eine Versorgungsleistung zu beziehen. Als hilfreich in der politischen Auseinandersetzung um dieses Thema erwies sich der Runde Tisch Sachsen. Hier fanden sich Vertreter:innen anderer Berufs- und Personengruppen zu- sammen, die sich in einer ähnlicher Situation befanden: Ihre Sonderversorgungssysteme aus DDR-Zeiten wurden in das bundesdeutsche Rentensystem nicht übernommen – von der Technischen Intelligenz über die Bergleute und die Bühnen- künstler – bis hin zu den in der DDR geschiedenen Frauen. Hier wurde deutlich: Die Zahl der Betroffenen inklusive ihrer Familien geht in die Hunderttausende. Mehr als 30 Jahre nach der deutschen Einheit ist es nicht mehr wegzudiskutieren: Die früheren Reichbahner:innen sind bei der Überleitung des DDR-Rentensystems in bundesdeutsches Rentenrecht massiv benachteiligt worden. Sie haben Beiträge für die Altersversorgung Deutsche Reichsbahn (AVDR) bezahlt, 6 | EVG Geschäftsbericht Senior:innen 2022 Der Koalitionsvertrag von Union und SPD aus dem Jahr 2018 enthielt bereits das Vorhaben, eine Härtefallfondslösung zu erarbeiten. Konkrete Schritte gab es allerdings dann doch

Video: Hagen Pfeiffer bilanziert den Kampf auf eine rechtmäßige Anerkennung der AV DR. erst 2021. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) legte Eckpunkte für eine Fondslösung vor. Die konnten allerdings noch nicht überzeugen. Aus einem Stiftungsvermö- gen, das zur Hälfte von Bund und Ländern finanziert werden sollte, sollen die Betroffenen eine einmalige Entschädigungs- leistung erhalten. Die Entschädigungshöhe und die Dotierung des Fonds blieben am Anfang noch offen. Später wurde eine Gesamtdotierung von 2 Milliarden Euro genannt. Die EVG kritisierte vor allem die starke Eingrenzung des be- troffenen Personenkreises: Für die ehemaligen Reichsbah- ner:innen sollte Voraussetzung für die Entschädigungszah- lung sein, dass sie mindestens 10 Jahre ununterbrochen bei der DR tätig und am 1. Januar 1992 mindestens 40 Jahre alt waren. Antragsberechtigt sollten zudem nur Personen sein, die eine Rente in etwa auf Höhe der Grundsicherung im Al- ter beziehen. Dank der guten EVG-Tarifarbeit beziehen jedoch nur wenige ehemalige Reichsbahnbeschäftigte eine Rente auf Grundsicherungsniveau. Nach Auffassung der EVG steht aber nicht nur diesen Kolleg:innen, sondern allen Betroffenen eine Entschädigungsleistung zu. Gemeinsam mit den anderen DGB-Gewerkschaften haben wir daher insbesondere das Kri- terium der Grundsicherungsnähe deutlich beanstandet. Ein Härtefallfonds gleicht das Unrecht nicht aus, das die Be- troffenen erfahren haben. Dennoch hat die EVG diesen Vor- schlag nicht rundheraus abgelehnt. Denn nach den vielen Jahren der Verhandlungen und Gespräche liegt nun immerhin ein Lösungsvorschlag auf dem Tisch, der wenigstens für einen Teil der Betroffenen eine gewisse Entschädigung bringt. Anders als erhofft, haben vor der Bundestagswahl Bund und Länder die Gründung des Fonds nicht mehr initiiert. Im ak- tuellen Koalitionsvertrag haben SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vereinbart, den Härtefallfonds umzusetzen. Das be- grüßen wir grundsätzlich. Die EVG plädiert aber weiter für einen Gerechtigkeitsfonds. Er sollte das Kriterium der Grund- sicherungsnähe nicht enthalten. Nur so ist es aus unserer Sicht möglich, die Lebensleistung der Reichsbahner:innen anzuerkennen. Sitzung des Arbeitskreises RÜG, 2018 Geschäftsbericht Senior:innen 2022 EVG | 7

GEWERKSCHAFTLICHE INTERESSEN BESSER KOORDINIEREN UND VERTRETEN! Der damalige BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering besuchte 2018 den gemeinsamen Info-Stand der Gewerkschaften auf dem Deutschen Seniorentag Ein sperriger Titel: Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisati- onen (BAGSO). Ganz und gar nicht sperrig ist ihr Ziel: die Interessen der älteren Generation in Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit kraftvoll zu vertreten. Die EVG ist seit langem Mitglied in der BAGSO, ebenso wie unsere Schwestergewerkschaften GEW, GdP, IGBAU und IG Me- tall. Seit 2019 ist auch der DGB dabei. Man kann, so die der- zeitige Vorsitzende Regina Görner 2019 vor der Bundessenio- renleitung der EVG, „unsere Rolle mit dem DGB vergleichen: Wir bündeln die Interessen und Positionen der Mitgliedsver- bände und spiegeln sie in die verschiedenen gesellschaftli- chen Bereiche.“ Sie nannte auch die Themen und Herausfor- derungen, mit denen sich die BAGSO vor allem befasst. „In der Öffentlichkeit bestehen immer noch Altersbilder, die mit der Realität nicht mehr viel zu tun haben. Altsein wird immer noch mit Krankheit und Hinfälligkeit in Verbindung gebracht.“ Inzwischen seien aber immer mehr ältere Menschen in der Lage, ihr Leben noch lange selbstständig zu organisieren – und sich gesellschaftlich einzubringen, z. B. durch ehrenamt- Ein wesentliches Element der Arbeit und Vernetzung in der BAGSO sind die Fachkommissionen. Sie erarbeiten die Posi- tionen des Dachverbandes zu diversen Fachthemen. Die EVG arbeitet in vier dieser Kommissionen mit: „Aktuelle Fragen der Seniorenpolitik“, „Freiwilliges Engagement und Partizipation“, „Digitalisierung“, „Gesundheit und Pflege“. Die Vertreter:innen der DGB-Gewerkschaften in diesen Kommissionen kommen regelmäßig zusammen, um sich zu vernetzen und so dafür zu sorgen, dass die Positionen und Veröffentlichungen der BAGSO einen kräftigen gewerkschaftlichen Stempel haben. liches Engagement. „Das gesamte Feld Ehrenamt sähe alt aus, wenn es die Alten nicht gäbe. Das macht zum Teil auch die Stärke unserer Gesellschaft aus.“ 8 | EVG Geschäftsbericht Senior:innen 2022

Video: Henning Lange vertritt die EVG in der BAGSO-Fachkommission „Engagement und Partizipation“. Gewerkschaften in der BAGSO vernetzen sich Das Spektrum der über 120 BAGSO-Mitgliedsverbände ist breit – von den Gewerkschaften und den Senioren-Ar- beitsgemeinschaften der demokratischen Parteien über die Arbeiterwohlfahrt, über kirchliche Organisationen bis hin zu Kulturvereinen. Ihr Ziel ist ein gemeinsames: ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit. Die BAGSO fördert ein differenziertes Bild vom Alter, das die vielfältigen Chancen eines längeren Lebens ebenso einschließt wie Zeiten der Verletzlichkeit und Pflegebedürftigkeit. Die BAGSO hat die nachfolgenden Generationen immer im Blick und bezieht auch gemeinsam mit Jugendorganisatio- nen, wie dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR), Stellung zu generationsübergreifenden Themen. Vorsitzende ist seit 2021 die frühere Gewerkschafterin und Sozialpolitikerin Dr. Regina Görner. Ihre Vorgänger im Amt waren der frühere Vize-Kanzler und SPD-Politiker Franz Müntefering und die Bundesministerin a. D. Prof. Dr. Ursula Lehr. Zu den Top-Projekten gehören der Digital-Kompass, das Netzwerk für Menschen mit Demenz und das Gesundheits- projekt „Alter IN FORM“. Alle drei Jahre veranstaltet die BAGSO den Deutschen Seni- orentag. 2018 in Hannover waren die DGB-Gewerkschaften mit einem gemeinsamen Infostand präsent. Auch integrier- te die Bundesseniorenleitung der EVG damals einen Besuch des Seniorentages in ihre Frühjahrssitzung. Das war auch für 2021 geplant – Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung. www.bagso.de Geschäftsbericht Senior:innen 2022 EVG | 9

VERKEHRSPOLITIK Verkehrspolitik als Thema für Senior:innen? Bei der EVG ganz sicher. Un- sere Senior:innen wirken bei der Positionierung unserer Gewerkschaft zu verkehrspolitischen Themen mit und sind auch im wiederbelebten verkehrspolitischen Ausschuss des Bundesvorstandes vertreten. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft setzt sich für eine echte Verkehrswende ein. Wir wollen eine integrierte, um- weltfreundliche und humane Mobilität, bei der die Schiene eine tragende Rolle spielen muss. Debatten um die Struktur des Bahnkonzerns sind hier eher hinderlich. Strukturfragen stehen vielmehr ganz am Ende des Prozesses. tragende Rolle spielen. Öffentliche Verkehrsangebote müs- sen Vorrang vor dem motorisierten Individualverkehr haben. Und dies nicht nur, aber insbesondere auch mit Blick auf die ältere Generation. Menschen im Alter haben besondere An- forderungen an Mobilität. Viele würden im Alter gerne auf den eigenen PKW verzichten, haben jedoch keinen Zugang zu einem verlässlichen und auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr. Die Bundes- seniorenleitung der EVG war 2019/20 auch an der Ausarbei- tung eines Positionspapiers des Bundesvorstandes beteiligt, das auch den Weg zu einem kostenlosen ÖPNV unterstützt. „Langfristig ist ein kostenloser ÖPNV anzustreben“, heißt es in dem Beschluss. „Er wäre ein guter Anreiz, um die Menschen vom Umstieg vom eigenen Pkw zu den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes zu bewegen.“ Das geht nicht ohne die ent- sprechenden Rahmenbedingungen. So sind Investitionen in Der neue Koalitionsvertrag ist recht schienenfreundlich; erst- mals hat eine Bundesregierung das Vorhaben festgeschrie- ben, mehr in die Schiene als in die Straße zu investieren. Diesen Ankündigungen müssen nun Taten folgen. Denn auch wenn es vor allem die Pandemie war, die uns in den vergange- nen Jahren beschäftigt hat: Der Klimawandel schreitet voran. Wir werden ihn nicht ohne eine echte Energiewende bekämp- fen können, und zu ihr gehört notwendig die Verkehrswende. Im Verkehrssystem der Zukunft müssen die Verkehrsträger des Umweltverbundes (also Bahnen, Busse und Fahrrad) die 10 | EVG Geschäftsbericht Senior:innen 2022

Video: Heinrich Klumpe arbeitet im Verkehrspolitischen Ausschuss der EVG mit. den ÖPNV notwendig. „Der ÖPNV muss flächendeckend und nutzerfreundlich ausgebaut werden, um möglichst vielen Menschen eine gute und bezahlbare Mobilität ohne Auto zu ermöglichen“. Speziell auf die Senior:innen bezogen heißt das, dass öffentli- che Mittel zur Schaffung von bezahlbaren, bzw. kostengünsti- gen Verkehrsangeboten, wie Seniorentickets oder sogenann- ten 1-Euro-Tickets eingesetzt werden sollten. Hier berühren sich unser verkehrspolitischer Ansatz mit einem anderen senior:innenpolitischen Top-Thema, der For- derung nach gesetzlich abgesicherter politischer Mitbestim- mung der älteren Generation. Wir fordern mehr Mitsprache bei Ausschreibungen von Verkehren durch öffentliche Seni- or:innenmitwirkungsgremien. So können die Anforderungen an öffentliche Mobilität passgenauer auf die Zielgruppe der Senior:innen abgestimmt werden. Die EVG ist eine Mitmach-Gewerkschaft, auf allen Ebenen ist aktives Engagement unserer Mitglieder möglich und ge- wünscht. Der Bundesvorstand der EVG hat unter anderem den Verkehrspolitischen Ausschuss gebildet, um das Ehrenamt noch stärker auch in die Entwicklung unserer verkehrspoliti- schen Positionen einzubinden. Unsere Positionen entstehen nicht im stillen Kämmerlein. Es sind die Praktiker:innen, auch die ehemaligen, die bei der EVG Politik gestalten. Sie sind die wahren Experten, wenn es um Eisenbahn und öffentliche Ver- kehrsangebote geht. Daher sind unsere Senior:innen auch im Verkehrspolitischen Ausschuss des BuVo vertreten. Geschäftsbericht Senior:innen 2022 EVG | 11

DIGITALE TEILHABE EIN PROJEKT MIT STRAHLKRAFT Online-Banking, Reise-Apps, Einkaufen im Internet … Die Digitalisierung erfasst immer mehr Bereiche unseres Alltags. Auch Kolleg:innen im Ru- hestand dürfen nicht von den Fortschritten der digitalen Welt abgehängt werden, sondern müssen eine aktive Rolle in der digitalen Gesellschaft einnehmen – das war eines der Top-Ziele der Bundesseniorenleitung in der ablaufenden Wahlperiode. Vor allem mit dem Projekt „Digitale Teilhabe“ machen wir hier Nägel mit Köpfen. Als erste Gewerkschaft hat die EVG damit ein digitales Alltagsprogramm für ihre Mitglieder geschaffen. Das Projekt ist zweistufig aufgebaut: Zunächst werden Kol- leg:innen geschult, die als Multiplikatoren wirken (wollen). Das sind Senior:innen, die als Seminarleiter:innen innerhalb der EVG bereits aktiv sind oder es werden wollen. Sie ver- fügen zumeist über fortgeschrittene Grundkenntnisse in den Bereichen Digitalisierung im Alltag sowie Neue Medien und sind interessiert, diese Bereiche anderen EVG-Mitgliedern zu- gänglich zu machen. In einem dreitägigen Seminar machen sie sich fit im Umgang mit Internet- und E-Mail-Programmen, 12 | EVG Geschäftsbericht Senior:innen 2022 Präsentations- und Moderationstechniken, dem Organisie- ren von Veranstaltungen etc. In einem zweiten Schritt gehen diese Kolleg:innen in ihre Seniorengruppen bzw. Ortssenio- renleitungen und geben ihr Wissen dort gezielt weiter: an Se- nior:innen, die digitale Grundkenntnisse im Alltag erlangen bzw. diese verbessern wollen. Damit gehen die regionalen Angebote über typische Computerkurse hinaus – wir wollen Digitalisierung in der Praxis üben. Erfunden wurde die „Digitale Teilhabe“ während einer Sitzung der Bundesseniorenleitung 2018. Schon Ende desselben Jah- res starteten die ersten Seminare. Und bereits im Dezember 2018 wurde das Projekt von der BAGSO und dem Bundesmi-

Video: Wolfgang Hable über die Digitalisierung und unser Engagement in der entspre- chenden Fachkommission der BAGSO. Video: Mit Spaß und Neu- gier ins digitale Zeitalter: Die Seminare „Digitale Teilhabe“ der EVG, 2019. nisterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als so- genanntes Leuchtturmprojekt ausgezeichnet. Damit ist auch eine finanzielle Förderung verbunden. Wichtiger als diese ist aber das Signal: Die EVG geht voran, wenn es darum geht, die Senior:innen in die digitale Welt mitzunehmen. Das tun wir auch in der BAGSO-Fachkommission „Digitalisie- rung“. In ihr sind wir seit Jahren durch den Kollegen Wolfgang Hable vertreten. Die Fachkommission hat unter anderem maßgeblich an der Stellungnahme zum Achten Altersbericht der Bundesregierung mitgewirkt. Hierin begrüßt die BAGSO, dass mit dem Thema „Ältere Menschen und Digitalisierung“ ein Handlungsfeld in den Fokus gerückt wird, das für ältere Menschen eine immer größere Bedeutung gewinnt. Um den Zugang zum Internet für alle Bürger:innen unabhängig von ihrem Alter zu gewährleisten, fordern die EVG und die BAGSO einen „Digitalpakt Alter“. Wir fordern damit unter anderem die Verfügbarkeit des Internets für Alle, die flächendeckende Bereitstellung in Pflegeeinrichtungen, Wohnanlagen und in barrierefreien Neubauten, ein Förderprogramm zum Erwerb digitaler Endgeräte und besondere Unterstützungsangebote bei der sicher kommenden Digitalisierung in Gesundheit und Pflege. Gerade die Pandemie der vergangenen zwei Jahre hat gezeigt, wie wichtig digitale Kompetenzen sind. Sie können einer Ver- einsamung entgegenwirken. Via Skype, Zoom, MS Teams etc. ist es heute möglich, sich mit Gleichgesinnten oder der Fami- lie zu vernetzen. Die EVG-Senior:innen machten sehr schnell die Not zur Tugend, luden schon schnell zu digitalen Stamm- tischen ein, veranstalteten mehrere Sitzungen der Bundesse- niorenleitung online. Dennoch: Auch Menschen ohne Internetzugang oder das nö- tige Technikverständnis dürfen nicht abgehängt werden. Die EVG setzt sich daher dafür ein, dass bei Behörden und öffent- lichen Stellen die eigenen Anliegen auch weiter wie bisher in analoger Form erledigt werden können. Geschäftsbericht Senior:innen 2022 EVG | 13

SOZIALPOLITIK Die EVG bezieht Stellung: in der Verkehrs-, aber auch in der Sozialpolitik. Eindeutig haben wir uns zum Beispiel zur Zukunft der Pﬂege in Deutsch- land positioniert. Hieran hat die Bundesseniorenleitung maßgeblichen Anteil. Und selbstverständlich haben wir uns auch im neuen Koalitions- vertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP sehr genau die sozial- politischen Kapitel angesehen. Mehr als 4 Millionen Menschen in Deutschland sind pflege- bedürftig. Eine Zahl, die auf Grund der demografischen Ent- wicklung in den kommenden Jahren noch zunehmen dürfte. Gleichzeitig fehlen immer mehr Pflegekräfte. Vor diesem Hin- tergrund fordert die EVG von der Politik ein Gesamtkonzept zur Pflege. vate-Equity-Gesellschaften übernommen werden. Diese er- zielen zum Teil Renditen von bis zu 16 Prozent – das ist nur durch die Senkung der Personalkosten möglich, was zu einer schlechteren Pflegequalität führt. Versichertenbeiträge dür- fen nicht zur Gewinnmaximierung eingesetzt werden! Viel- mehr ist Pflege eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. So fordert es die EVG in einem Positionspapier, das der Bundes- vorstand (BuVo) im Oktober 2020 verabschiedet hat. An der Erarbeitung dieses Papiers waren alle Gremien eingebunden: die Bundesleitungen der Personengruppen und der Sozial- politische Ausschuss. Das heißt konkret: Wir brauchen ausreichend qualifiziertes Personal, das leistungsgerecht in Form eines bundesweiten Tarifvertrags bezahlt wird, mehr Zeit für Pflegebedürftige, verlässliche und planbare Arbeitszeiten, Arbeitszeitarrange- ments für pflegende Angehörige und einen Ausbau der Ent- lastungsangebote für Pflegende. Weiterhin fordern wir, den Trend zu stoppen, dass immer Pflegeeinrichtungen von Pri- 14 | EVG Geschäftsbericht Senior:innen 2022

Video: Wolfgang Kickbusch beschreibt die Position der EVG-Senior:innen zur Pflege. Vor diesem Hintergrund sehen wir im neuen Koalitionsvertrag Schritte in die richtige Richtung, aber auch falsche Weichen- stellungen. Die Pflegeversicherung um eine freiwillige, pari- tätisch finanzierte Vollversicherung zu ergänzen, kritisiert die EVG hingegen scharf. Wir fordern vielmehr eine Pflegebürger- vollversicherung, in die alle einzahlen und die sämtliche pfle- gerischen Kosten übernimmt. Weiterhin großen Handlungsbedarf sehen wir beim Thema Al- tersarmut. Jede fünfte Person (22,4 Prozent) in Deutschland in der Altersgruppe über 80 Jahren ist von Armut betroffen, so zeigt es eine aktuelle Untersuchung. Es braucht eine dauerhafte Sicherung des Rentenniveaus und im weiteren Schritt eine Anhebung auf mindestens 50 Prozent sowie die zügige Umsetzung der angekündigten Verbesserun- gen bei der Grundrente und den Erwerbsminderungsrenten. Die Ampelkoalition sollte zudem umsteuern und den Nach- holfaktor bei der Rentenanpassung ausgesetzt lassen. Video: Hans Neumann über die Krankenversorgung der Bundesbahn-Beamten (KVB). Leider sind auch die Wohnkosten in den vergangenen Jahren zu einem Armutsrisikofaktor geworden – nicht nur, aber auch für Senior:innen. Betroffen sind aber genauso Alleinerziehen- de und Geringverdiener:innen. Vor allem in den Ballungsräu- men spitzt sich die Lage weiter zu. Wohnen ist ein Grundrecht und keine Ware. Spekulationen – vor allem in den europäischen Großstädten – treiben die Preise nach oben, so dass viele einkommensschwache Haus- halte an die Stadtränder verdrängt werden. Die EVG hat sich daher 2019 an der Europäischen Bürgerini- tiative „Housing for All“ beteiligt. Sie forderte die EU auf, die Rahmenbedingungen für bezahlbares Wohnen zu verbessern. Geschäftsbericht Senior:innen 2022 EVG | 15

SEMINARE Sie sind ein fester Bestandteil im EVG-Kalender: Die Seminare für Senior:innen. Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern legen wir Jahr für Jahr ein attraktives Bildungsprogramm auf. Denn Bildung ist nicht nur etwas für Jüngere. Auch im Alter hilft Bildung dabei, mental fit und beweglich zu bleiben, sie hält uns im Austausch miteinander, sie ist somit ein integra- les und belebendes Element des gewerkschaftlichen Lebens. „Lebenslanges Lernen“ ist für uns kein Schlagwort, sondern gelebte Realität. Stiftung Christlich-Soziale Politik e. V., das DGB Bildungswerk und die Gesellschaft für Politische Bildung e. V. Das Bildungsprogramm der EVG für Senior:innen ist breit ge- fächert. Von den Funktionärsseminaren, in denen interessier- te Kolleg:innen das Rüstzeug für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der EVG vermittelt bekommen, über das Projekt Digitale Teilhabe bis hin zu den politischen Seminaren. Beispiele hier- für sind die Themen, die wir 2021 im Angebot hatten: Da ging es um den Umgang mit rechten Parolen im Alltag, um Ver- kehrspolitik und Mobilität im Alter, um die Zukunft der Pflege, um die Europäische Union, um die Aufarbeitung der deut- schen Einheit in Ost und West oder um das Arbeiterleben im Ruhrgebiet. Unsere Kooperationspartner sind hierbei neben der EVA Akademie (der Bildungsgesellschaft der EVG) auch die 16 | EVG Geschäftsbericht Senior:innen 2022 Trotz schwieriger Bedingungen kann auch für die beiden Co- rona-Jahre ein positives Fazit gezogen werden. Die Seminare und Webinare waren durchweg ausgebucht und bekamen gu- tes Feedback. Neu ist: Die Seniorenseminare beginnen künf- tig jeweils Sonntagnachmittags mit einem Begrüßungskaffee und enden am Mittwochmittag. Damit wird ein früherer Be- schluss der Bundesseniorenleitung umgesetzt. Eine besondere Rolle im Bildungsprogramm der EVG spielen die Seminare „Fit in den 3. Lebensabschnitt“, die unsere Bil- dungsgesellschaft, die EVA Akademie, im Auftrag der EVG und des Fonds Soziale Sicherung Seminare durchführt. Die Veran- staltungen richten sich an Beschäftigte, die kurz vor dem Ein- tritt in die Rente bzw. in den Ruhestand stehen oder sich in der Freistellungsphase der Altersteilzeit befinden. „Fit in den 3. Lebensabschnitt“ heißt, dass die Teilnehmenden im Laufe

Video: Henning Lange über die Seminare für Senior:innen in der EVG. Video: Anne Pawlitz beschreibt zwei Insstrumente, um Seni- or:innen in der EVG zu halten: die Seminare „Fit in den 3. Lebensabschnitt“ und den Prozess „Junge Alte“. einer Seminarwoche viel Wissenswertes für den bevorstehen- den Ruhestand vermittelt bekommen, seien es Rechts- oder Finanzthemen, seien es Tipps zum aktiven Leben und Fitblei- ben im Alter, Themen aus den Bereichen Wohnen und Pflege, Gesundheit und Ernährung. „Eine erlebnisreiche Woche, die unvergessen bleibt“, beschrieben einige Teilnehmer:innen im Jahr 2018 im EVG-Mitgliedermagazin imtakt ihre Eindrücke. „Das Programm bot eine ausgewogene Mischung aus Semi- narthemen und Ausflügen.“ Wichtiger Bestandteil der Fit-Seminarwoche sind auch Infor- mationen aus dem Bereich Gewerkschaft und Seniorenarbeit. Gerade dieser letzte Punkt macht die „Fit-Seminare“ zu einem wichtigen Baustein unseres Prozesses „Junge Alte“: Nahezu alle Kolleg:innen, die an einem solchen Seminar teilgenom- men haben, bleiben auch als Senior:innen Mitglied unserer Gewerkschaft. Der Prozess „Junge Alte“ ist ein weiterer Leuchtturm unserer Senior:innen-Arbeit der vergangenen Jahre. Betriebs- und Seniorengruppen arbeiten Hand in Hand, um Kolleg:innen beim Übergang vom aktiven Berufsleben in Rente/Ruhestand zu begleiten. In dem Prozess, der in einer Arbeitsgruppe aus Haupt- und Ehrenamt enzwickelt worden ist, spielen neben den Fit-Seminaren auch Tagesseminare eine wichtige Rolle, aber natürlich auch die gezielte Ansprache und die bruchlose Betreuung der Kolleg:innen in dieser speziellen Phase ihrer Biografie. Mit Erfolg: Die Rücktrittsquote in dieser Übergangs- phase ist deutlich zurückgegangen. Immer mehr Kolleg:innen bleiben auch nach dem aktiven Be- rufsleben Gewerkschaftsmitglieder, weil sie wissen, dass ihre Gewerkschaft auch weiterhin für sie da ist. Wir sind stolz da- rauf, dass heute rund 70.000 Senior:innen Mitglieder unserer Gewerkschaft sind! Geschäftsbericht Senior:innen 2022 EVG | 17

TYPISCH EVG SENIORENARBEIT VOR ORT EVG-Seniorinnen und -Senioren sind politisch, das zeigt nicht zuletzt auch dieser Geschäftsbericht. Aber auch das gesellige Leben kommt nicht zu kurz. Nicht nur Mitgliederversammlungen und Jubilarehrungen: Die 16 Landesverbände Senior:innen, aber auch die rund 150 Se- niorengruppen in unserer Gewerkschaft veranstalten pro Jahr Tausende Veranstaltungen – vom regelmäßigen Stammtisch über den Info-Nachmittag mit oftmals hochkarätigen Gästen, über Wanderungen und Kulturtrips bis hin zu mehrtägigen Busreisen oder auch mehrtägigen Seminaren. Das Leben an der Basis ist vielfältig in der EVG, und das gilt auch für Seni- 18 | EVG Geschäftsbericht Senior:innen 2022